Damme. Der Umsatz des Automobilzulieferers BOGE Rubber & Plastics hat sich in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld mit einem weltweiten pandemiebedingten Lockdown und fragilen Lieferketten im Geschäftsjahr 2020 leicht oberhalb des Branchentrends entwickelt. Der globale Anbieter für Schwingungstechnik und Kunststoffmodule mit Hauptsitz im niedersächsischen Damme erwirtschaftete mit rund 4.000 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 670,9 Mio. Euro, somit 15,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies entspricht in etwa dem Rückgang der Produktionszahlen der globalen Automobilindustrie - dieser betrug 15,9 Prozent bei 74,7 Mio. produzierten Einheiten. Die BOGE Rubber & Plastics Group gehört seit 2014 zum chinesischen CRRC-Konzern, dem weltweit größten Hersteller von Schienenfahrzeugen und Schienenindustriezubehör
Die pandemiebedingten Risiken zu reduzieren, stand für BOGE im Jahr 2020 nicht allein im Vordergrund: Es war auch wichtig, die Position als zuverlässiger und systemrelevanter Technologiepartner der Automobilindustrie zu bestätigen. Die Themen Lieferfähigkeit und Liquiditätssicherung bei gleichzeitig intensivierter Internationalisierung haben das Geschäftsjahr 2020 des Automobilzulieferers geprägt. Im pandemiebedingt durch erhebliche Kurzarbeit geprägten Umfeld hat BOGE seine Liquidität stabilisiert, und die Kunden konnten sich jederzeit auf die Lieferfähigkeit verlassen. BOGE, weltweit an elf Standorten präsent, darunter jeweils drei in China und Deutschland, hat seine Kapazitäten in den Werken San Luis Potosí (Mexiko) und Trnava (Slowakei) erheblich ausgebaut. Für beide Standorte wurden zahlreiche Neuprojekte akquiriert. Zudem nahm das dritte Werk in China - in Wuxi - den Betrieb auf.
Für die Zukunft will BOGE seine Kompetenzen auch außerhalb der Automobilbranche erfolgreich umsetzen, beispielsweise in der Landtechnik, in der Bahnindustrie und in der Schifffahrt.
Was die zukünftigen Antriebskonzepte und die Elektromobilität angeht, ist BOGE sehr breit aufgestellt: Von namhaften Automobilherstellern hat BOGE strategisch bedeutsame Neuaufträge für wesentliche Plattformen zukünftiger Antriebskonzepte, also batterieelektrischer sowie Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge, erhalten. Die Palette der Elektromobilität-Lösungen reicht von Aggregate- und Fahrwerklagern über Batteriegehäuse mit EMV-Schutz (EMV = elektromagnetische Verträglichkeit) und ultraleichte Getriebeträgermodule bis zu Leichtbau-Elektro-Bremspedalen. Das neue Produktsegment „Kunststoffkomponenten und Module im Motorraum“ nimmt Fahrt auf.